Energie – Projekt 5
Vollgas für die Biogasanlage in Courtemelon
Frederic Henn
Projektleiter, Jura, Delémont
Die Biogasanlage in Courtemelon prägt mit ihren von weit her sichtbaren Kuppeln die Landschaft. Nach dem Endspurt, bei dem alle Beteiligten Vollgas gegeben haben, wird die Anlage Anfang Januar 2024 in Betrieb genommen, um das lokale Netz von EDJ (Énergie du Jura) zu versorgen.
Im Frühjahr 2022 erhielt die Arnold AG den Zuschlag für das Los «Energie» des Projekts «Neue Biogasanlage im jurassischen Courtemelon». Seitdem hat sich die Szenerie auf dem landwirtschaftlichen Betrieb in Courtemelon verändert: Im Rahmen des umfangreichen Bauprojekts wurden zwei grüne Kuppeln errichtet. Es handelt sich um die Methanisierungsfermenter einer Biogasanlage – ein Projekt, dessen Anfänge 13 Jahre zurückliegen und dessen Bau Ende 2023 abgeschlossen wurde. «Zumindest was die sichtbaren Aussenelemente betrifft. Es müssen noch einige Inneneinrichtungen installiert werden», bemerkt Vincent Boillat, Co-Geschäftsführer der Firma EcoBioVal Sàrl, welche die Infrastruktur verwalten wird. Anfang Januar 2024 kann die Anlage den Betrieb aufnehmen und Biogas ins Netz einspeisen. «Die Anlagen funktionieren und werden gerade hochgefahren», freut sich Vincent Boillat. EcoBioVal Sàrl finanzierte das Biogasprojekt, die Kosten betragen schätzungsweise 8 Millionen Franken. Es ist das erste Kraftwerk des Kantons, das keinen Strom produziert, und das erste ländliche Kraftwerk der Schweiz, das seine Biomethanproduktion in ein lokales Netz einspeist. Damit werden 10 Prozent des regionalen Gasbedarfs abgedeckt. Das Kraftwerk wird 8 GWh Biomethan produzieren. Diese Menge soll in das Netz von EDJ eingespeist werden und Delémont sowie die an «Régiogaz» angeschlossenen Gemeinden Courrendlin, Courtételle, Courroux und Rossemaison mit Biogas versorgen. Der Direktor von EDJ zählt die Vorteile dieser Technologie auf: »Die Produktion dieser Energie erfolgt lokal, weshalb sie vor geopolitischen Unsicherheiten geschützt ist. Es handelt sich um ein erneuerbares Gas, das kein CO2 produziert. Zudem ist der Festpreis langfristig garantiert.»

Plan des neuen Microgrid-Netzes in Courtemelon.
Die Errichtung der Biogasanlage erforderte eine Leistungssteigerung der alten BKW-Transformatorstation von 400 kVA auf 630 kVA. Die erste Phase des Projekts beinhaltete die frühzeitige Bestellung des nötigen Materials, um Lieferverzögerungen zu vermeiden. Nachdem die neue Transformatorenstation installiert war, arbeiteten die BKW und die Arnold AG zusammen, um die Energieversorgung von Courtemelon durch Änderungen am 16-kV-Mittelspannungsnetz sicherzustellen. Nach der Einspeisung der neuen Transformatorenstation konnten die Teams der Arnold AG alle Verbraucher in der Gemeinde anschliessen, einschliesslich der neuen Biogasanlage. Die Arnold AG möchte sich bei der BKW Energie für die gute Zusammenarbeit während der Arbeiten zur Sicherung des Netzes in Courtemelon bedanken. Zusätzlich bedankt sich die Arnold AG auch bei EcoBioVal Sàrl und insbesondere bei Vincent Boillat für die gute Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen!
Quellen: Bédat, Thierry, "Bientôt 10% de biométhane produit à Courtemelon dans le réseau de gaz naturel", Le Quotidien Jurassien, 08.01.2024, https://www.lqj.ch/articles/bientot-10-de-biomethane-produit-a-courtemelon-dans-le-reseau-de-gaz-naturel-69018 Dinçarslan, Hüseyin, "Dernière ligne droite à plein (bio)gaz pour la centrale de Courtemelon", Le Quotidien Jurassien, 13.11.2023, https://www.lqj.ch/articles/derniere-ligne-droite-a-plein-biogaz-pour-la-centrale-de-courtemelon-64991
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